Dass mit dem Genuss tierischer Geschlechtsteile eine potenzsteigernde Wirkung zu erzielen sei, basiert auf dem Glauben des "similia similibus" (Gleiches durch Gleiches). Als Heilungsprinzip hat dieser Grundgedanke eine historisch lange Tradition und findet sich heute auch in der Homöopathie wieder. So soll im vorliegenden ersten Rezept die Triebhaftigkeit des Hirsches durch Verzehr seiner Hoden auf den Mann übertragen werden. Eine ähnliche Wirkung wird im Volksglauben auch gebratenen Stierhoden oder gekochten Hoden vom Schafsbock nachgesagt.

Im zweiten Rezept hat der Übersetzer die lat. Vorlage "item moium eius" nicht verstanden und "moium" mit "Dung" anstatt mit "Penis" wiedergegeben. Richtig hiesse es, dass der pulverisierte Penis des Hirschen, getrunken, das Gleiche wie oben bewirke.