Wie beim Altenglischen Bienensegen soll auch dieser Spruch den Verlust eines Bienenvolkes beim Ausschwärmen unterbinden.

Vielfach wurde der Bienensegen als eine Vereinigung zweier Sprüche angesehen. Zeile 1 bis 2 wenden sich an das Bienenvolk, das bereits ausgeschwärmt ist, während Zeile 3 bis 6 an die einzelne Biene gerichtet sind und sie am Weiterfliegen hindern sollen. Doch auch eine eigenständige Komposition wird neuerdings für möglich gehalten. Dabei wird in Zeile 1b bis 6 eine Steigerung der Befehlsinstanzen offenbart, die sich auch in der Metrik widerspiegelt. Die ersten anderthalb Zeilen äussert der Imker (vihu minaz), worauf der Befehl der Jungfrau Maria folgt und am Schluss sollen die Bienen sich nach Gottes Willen verhalten. bina, als einzelne Biene, wird hier als Stellvertreter für das ganze Volk angesehen. Daneben kann mundartlich bie aber auch heute noch das gesamte Bienenvolk bezeichnen.

Die Zeilen 2 bis 6 weisen Endreim auf und mit einer abweichenden Gliederung der ersten beiden Zeilen, kann man in Zeilen 1b bis 4 sogar einen unsauberen Stabreim ausmachen.

Endreim und die metrische Problematik der ersten beiden Zeilen deuten darauf hin, dass es sich bei diesem Spruch um einen mit christlichen Elementen überformten Text handelt.