Dieser Spruch soll Mensch und Vieh bei unbeabsichtigt verschluckten Insekten heilen. Unter einem Wurm wurden nebst den eigentlichen Würmern (Vermes) auch Insekten wie Maden, Flöhe und Spinnen verstanden. Daneben konnte der Wurm aber auch Drachen und Schlangen bezeichnen. Das Aberdeen Bestiarium aus dem 12. Jh. liefert eine umfassende Abhandlung über den Wurm. Interessant am vorliegenden Spruch ist sicher die differenzierte Behandlung bei männlichem und weiblichem Tier. Auf die Geschlechtsunterscheidung bei Würmern wird bereits in der altindisch-brahmanischen Atharva-Veda (V,23:13) hingewiesen, wo auch die sichtbaren und die unsichtbaren Erscheinungsformen angeführt werden (II,31:2). Der Wurm galt als Erreger zahlreicher Krankheiten und ist daher Thema etlicher Rezepte und Sprüche.
Was nun die unverständliche Beschwörungsformel betrifft, so kann die erste Zeile als altirische Aussage identifiziert werden. Die restlichen Wörter bleiben jedoch verschlossen. Doch sind solche Einschübe, teils aus hebräischen, griechischen, lateinischen oder gälischen Einzelwörtern durchaus geläufig. So finden sich bereits in antiken Sprüchen obskure Namen und Symbole und hatten den Zweck, einerseits dem Zauber einen mystisch-okkulten Status zu verleihen, andererseits die Wirkungskraft durch geheimnisvoll anmutende Wörter zu verstärken.