Fischzauber, Brotzauber und Blutzauber finden sich in Burchards monumentalem Dekretum, welches wahrscheinlich zwischen 1008 und 1012 in Worms verfasst wurde. Es bietet in insgesamt 20 Büchern eine umfangreiche Zusammenstellung kirchenrechtlicher Erlasse und Anordnungen. Dabei befasst sich das Bücher XVIII mit dem Busswesen und mündet im Buch XIX in einem eigenständigen Bussbuch, dem "corrector, seu medicus". Hierin sind die Liebeszauber als besonders sündige Verfehlungen vermerkt.

Die als Text wiedergegeben Praktiken basieren auf der ältesten überlieferten Handschrift, nämlich Vat. Palatini 586. Daneben existieren noch fünf weitere zeitgenössische Abschriften und zahlreiche Fragmente, was die weite Verbreitung des Dekretums - insbesondere im deutschen Raum - bezeugt.

Auf ca. 1020 wird der Kölner Codex des Decretums datiert, woraus die folgende Abbildung mit dem Fischzauber entnommen ist.

 
 
Manuskript
 
 

Der gesamte Kölner Codex (Cod. 119) liegt im Projekt Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis (CEEC) in digitaliserter Form vor und hier befinden sich der Fischzauber auf fol.170r, der Brotzauber auf fol.172v und der Blutzauber auf fol.171v.